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Full text of "Ueber das Endergebnis der mit Achsenknickung geheilten Vorderarmbrüche bei Kindern"

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co^l^S^f^^' 


BO101  073 

"  Döring 

lieber  das  endergebuis  der  mit  achsen- 
knickung  geheilten  verderarmbruche  bei 
kindern 


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O  UBRARIES  t; 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2010  with  funding  from 

Open  Knowledge  Commons 


http://www.archive.org/details/ueberdasendergebOOdr 


^^ 


Aus  dep  ehipurgrischen  Poliklinik  zu  Kiel. 


lieber  das  Endergebnis  der  mit  Achsenknicküng ; 
geheilten  Yorderarmbrüche  bei  Kindern.    ? 

l;  Inaugural-Dissertation 

zur  Erlangung  der  Üoctorwürde 
der  medizinischen  Fakultät  zu  Kiel 

vorgelegt  von  |^ 


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Franz  Döring 

approb.  Arzt  ^  , 

aus  Münster  i.  AV. 


KIEL 

Druck  von  P.  Peters 
1895. 


Aus  der  chirurgischen  Poliklinik  zu  Kiel. 


lieber  das  Endergebnis  der  mitÄcIisenkoickung 
geheilten  Yorderarmbriiche  bei  Kindern. 


Inaugural-Dissertation 

zur  li]i*langung*  der  üoctorv^^ürde 
der  msdizinischen  Fakultät  zu  Kie! 

voi-gelegt  von 

Franz  Döring 

approb.  Arzt 

aus  Münster  i.  AV. 


KIEL 

Druck  von  P.  Peter i 
1895. 


D^3 


Nr.  25. 
Reetoratsjahr  1895/96. 
Referent:  Dr.  W.  Flemming-. 
Zum  Druck  genehmigt:  Dr.  W.  Flemming, 
z.  Z.  Prodekan. 


Seinen    lieben  Eltern 

in  inniger  Liebe  und  Dankbarkeit 

ge^vidmet  vom  "Verfasser. 


Unter  den  Fracturen  der  Vorderarmknochen  sind  die 
Brüche  beider  Knochen  nächst  denen  des  Radius  am  häufigsten. 
Statistiken,  wie  solche  von  Bruns,  König,  Malgaigne  u.  a.  auf- 
gestellt sind,  ergeben  für  die  Fractur  des  Radius  9,6  Vo,  des  Vorder- 
arms 8,7  7o,  der  Ulna  allein  2,5  "/o,  schliesshch  der  Fracturen  des 
Olecranon  1,2  %.  Die  Vorderarmfracturen  kommen  am häulEigsten  im 
Kindesalter  vor,  und  zwar  fallen  die  meisten  in  das  erste  De- 
cennium.  Einmal  wegen  der  Häutigkeit  ihres  Vorkommens,  dann 
aber-  auch  wegen  der  Mannigfaltigkeit  ihrer  Complicationen  ver- 
dienen diese  Brüche  unser  Interesse  in  besonders  hohem  Grade, 
und  es  dürfte  eine  auch  nur  geringe  Erweiterung  der  Kenntniss 
derselben,  der  Art  der  Heilung  und  der  Prognose,  daher  einige 
Bedeutung  haben.  Wie  oben  gesagt,  kommt  die  Vorderarmfractur 
bei  weitem  am  häufigsten  im  Kindesalter  bis  zu  iO  Jahren  vor. 
Nach  einer  Statistik  von  Bruns  entfallen  von  318  Vordeaarm- 
fracturen   auf  die  Zeit  unter  10  Jahren  85 


von 

10—20 

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61 

M 

20—30 

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59 

11 

30—40 

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50—60 

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318 
Die  Aetiologie  ist  nach  der  Ansicht  Malgaignes  und  vieler 
anderer  Chirurgen faststets  eine  directe,  währendH  amiltondieselbe 
eher  indirect  durch  Fall  auf  die  Palma  manus  entstehen  lässt.  Soweit 
es  das  untereDrittel  des  Vorderarms  betrifft,  schliesst  sich  Barden - 
heuer  auf  Grund  langjähriger   Erfahrung   und  Beobachtung    im 


Kölner  Bürgerhospitale  letzterer  AnsiQlit  an,  jedoch  betont  er, 
dass  im  mittleren  und  oberen  Drittel  entschieden  die  directen 
Ursachen  praevahren.  Ein  Fall  wird  von  Mal gaigne  berichtet,  wo 
die  Fractur  durch  Muskelaction  zu  st.-inde  k;im.  Es  handelte  sich 
um  einen  30jährigen  Geisteskranken,  der  sich  beim  Graben  beide 
Vorderarmkiiochen  brach.  In  den  36  von  mir  aufgeführten  Fällen 
sind  18  Brüche  im  unteren  Drittel  durch  Fall  auf  die  vola 
manus,  ein  einziger  durch  directe  Gew.ilt  entstanden;  in  den  beiden 
oberen  Dritteln  sind  neun  Fracturen  durch  directe  Gewalt,  drei 
durch  Fall  auf  die  vola,  resp.  das  dorsuni  manus  entstanden. 
In  den  vier  übrigen  Fällen  liess  sich  eine  genaue  Aetiologie 
nicht  feststellen.  Somit  findet  die  Beobachtung  Bardenheuer's 
in  nachstehend  verzeichneten  Beispielen  im  wesentlichen  eine  Be- 
stätigung. Sofern  die  Fractur  jugendliche  Individuen  betrifft, 
handelt  es  sich  in  sehr  vielen  Fällen  um  Infractionen  mit  geringer 
oder  gar  keiner  Dislocation,  während  der  Kiiickungswinkel  meist 
ein  bedeutender  ist.  Im  späteren  Alter  wiegen  die  completen 
Brüche  vor,  mit  meist  queren  Brachflächen  und  sehr  breiten 
Zacken.  Bei  der  Heilung  der  Verde iiirmfracturen  ist  abgesehen 
von  den  zu  schweren  Functionsstöningen  führenden  und  häutig 
auf  unzweckmässiger  Behandlung  beruhenden  Complicationen  ins- 
besondere die  Heilung  mit  Achsenknickung  von  grossem 
Interesse.  Wie  die  Erfahrung  lehrt,  und  allseits  den  Aeizteu 
hinlänglich  bekannt  ist,  pflegen  die  Vorderarmfracturen  vornehm- 
lich bei  Kindern  mit  mehr  oder  minder  stark  ausgeprägter  Achsen- 
knickung, bei  welcher  der  Scheitel  des  Winkels  nach  der  Streck- 
seite liegt,  zu  heilen  und  dadurch  eine  Deformität  zu  hinterlassen. 
Die  Function  ist  hierbei  in  keiner  Weise  beeinträchtigt.  Der 
Grund  für  diese  fehlerhafte  Verheilung  der  Fragmente  dürfte  in 
dem  Ueberwiegen  der  Flexoren  des  Unterarms  gegenüber  den 
Extensoren  zu  suchen  sein;  dazu  kommt,  dass  der  anatomische 
Bau  des  Radius  und  der  Ulna  normaler  Weise  eine  geringe  dor- 
sale Wölbung  bedingt,  wodurch  das  Ausweichen  der  Fragmente 
nach  den  Extensoren,  der  Seite  des  geringsten  Widerstandes  be- 
günstigt wird.  Als  weiterer  Grund  wäre  hinzuzufügen,  die  Schwie- 
rigkeit einer  gehörigen  Behandlung  der  Vorderarmfracturen  bei 
Kindern,  welche  um  so  grösser  ist,  je  kleiner  das  Kind  ist.   Will 


man  die  norniule  Stellung  nach  der  Einrichtung  erhalten,  dann 
muss  nitin  einen  staiken  Druck  ausühen  und  zwar  einen  so  star- 
ken, dass  Druckbrand  entsteht,  bei  einem  geringeren  Druck  stellt 
sich  die  Knickung  wieder  her.  Während  bei  anderen  Fracturen 
eine  schiefe  Heilung  meistens  eine  gewaltsame  Correction  indicirt, 
hegte  man  bei  den  im  Kindesalter  acquirirten  Vorderarmbrüchen 
schon  früh  die  Vermutung,  dass  sich  die  Achsenknickung  im  Ver- 
laufe längerer  Zeit  durch  physiologische  Processe  spontan  aus- 
gleichen würde,  und  beschränkte  sich  in  den  meisten  Fällen  auf 
Massage  der  deformirten  Extremität,  Als  wirksame  Factoren  bei 
der  Ausgleichung  sind  Resorptions-  und  formative  Processe  an- 
zunehmen, während  physicalische  Kräfte,  wie  Druck  und  Zug, 
die  Anregung  zu  den  physiologischen  Vorgängen  geben.  In  grossen 
Zügen  liesse  sich  die  Theorie  etwa  folgendermnssen  entwickeln j 
Denkt  man  sich  die  Vordem rmknochcn  an  beliebiger  Stelle  so 
geknickt,  ad  hoc  so  winklich  verheilt,  dass  die  Concavität  volar 
die  Convexität  dorsal  sieht,  so  würden  gemäss  dem  Gesetz,  —  dass 
jeder  elastische  Körper,  der  an  einem  festen  Körper  wirksam  befestigt 
ist,  sich  in  die  Achse  desselben,  bezw.  der  Achse  parallel  zu  stellen 
strebt,  —  die  Extensoren  auf  die  Convexitas  der  Knochen  einen 
Druck  ausüben,  während  die  Flexoren  auf  die  Concavität  einen  Zug 
wirken  lassen.  Wir  haben  also  an  der  Convexität  einen  Druck, 
an  der  Concavität  einen  Zug,  die  von  aussen  her  auf  das  Periost 
wirken;  in  der  Knochenmasse  dagegen  an  der  Concavität  eine 
Belastung,  an  der  Convexität  eine  Entlastung,  beides  bewirkt  an 
der  Concavität  eine  Neubildung  von  Knochenmasse,  an  der  Con- 
vexität aber  einen  Schwund.  Bei  der  Function  des  Armes  ist 
sowohl  Druck  als  Zug  wirksam,  und  zwar  vorwiegend  in  der 
Richtung  der  Längsachse  des  Unterarmes.  Dem  Satze:  ubi  irri- 
tatio,  ibi  affluxus,  entsprechend,  findet  bei  Druck  auf  den  Vor- 
derarm in  der  Richtung  der  Längsachse  eine  Reizung  und  Be- 
lastung der  Knochenmasse  vorwiegend  an  der  Winkelspitze  in 
der  Concavität  statt,  wodurch  eine  Anbildung  von  Knochensub- 
stanz in  der  Concavität  und  somit  eine  allmähliche  Ausgleichung 
derselben  hervorgerufen  wird,  dagegen  eine  Entlastung  an  der 
convexen  Seite,  wodurch  eine  Auflockerung  der  Knochenmasse 
daselbst  entsteht,  und  eine   endhche  Resorption  derselben ;  denn 


8 


wie  jedes  andere  Gewebe,  so  pflegt  auch  der  Knochen,  Avenn  er 
seiner  Function  überhoben  ist,  dem  Schwund  oder  der  Resorption 
zu  verfallen.  Ein  Zug  in  der  Längsrichtung  des  Armes,  —  wie 
,das  beim  Tragen  mit  herabhängendem  Arm  geschieht,  —  streckt 
den  Winkel,  und  wirkt  so  ebenfalls  im  Sinn  einer  Ausgleichung 
der  Deformität.  Dass  die  Function  und  zweckmässige  Belastung 
wesentliche  Factoren  bei  der  Ausgleichung  deform  geheilter  Brüche 
sind,  beweist  vorstehender  Fall,  wo  eine  intra  partum  entstandene 
und  spontan  mit  Winkelstellung  verheilte  Oberschenkelfractur 
nach  neun  Jahren  einen ,  fast  unveränderten  Befund  bietet,  was 
einmal  auf  die  horizontale  Stellung  desFemur  beim  Sitzen,  dann 
aber  besonders  auf  die  Belastung  demselben  durch  das  Ivörper- 
gewicht  zurückzuführen  ist. 

A.  W.  (86.  1632)  Durch  ein  trauma  intra  partum  wurde 
der  rechte  Oberschenkel  fracturirt.  Die  Fractur  wurde  nicht  be- 
handelt und  heilte  spontan  in  Winkel  Stellung.  Als  das  Kind  8 
Wochen  alt  in  der  chirurg.  Pohklinik  zu  Kiel  vorgestellt  wurde, 
waren  die  Fragmente  fest  verheilt  unter  bedeutender  Calluswuche- 
rung.  Es  bestand  eine  betächtliche  winkhge  Knickung,  der  Scheitel 
des  Winkels  lag  nach  aussen  und  vorn.  Ein  operativer  Eingriff 
wurde  von  Seiten  der  Eltern  abgelehnt.  Bis  auf  die  gegenwärtige 
Zeit  hat  sich  die  Achsenknickung  erhalten,  das  Femur  ist  an  der 
Fracturstelle  erheblich  verdickt,  es  besteht  eine  Yerwölbung  nach 
vorn  und  aussen.  Der  Umfang  beträgt  an  dieser  Stelle  rechts 
32,5,  links  31  cm,  das  rechte  Bein  misst  vom  trochanter  maior 
zum  capitulum  fibulae  26  cm,  das  linke  Bein  28  cm.  Somit  hat 
sich  die  Achsenknickung  innerhalb  9  Jahren  nicht  ausgeglichen, 
es  ist  eine  Verkürzung  des  Beines  um  2  cm  und  geringe  Func- 
tionsstörung  vorhanden. 

Um  die  Vorgänge  bei  der  Heilung  von  Fracturen,  sowie 
die  Ilesorj)tions-  und  Ausgleichungprocesse  bei  deform  oder  mit 
starker  Dislocation  spontan  geheilten  Fractui-en  zu  studiren,  sind 
vielfach  Tierversuche  angestellt  worden,  deren  Resultate  alsdann 
auf  die  Knochenbrüche  bei  Menschen  übertragen  und  angewendet 
sind.  Nach  Gurlt  ist  letzteres  unter  allen  Umständen  gestattet. 
In  seinem  Werke   über  Knochenbrüche    sagt .  er  pag.  265.     „Es 


möge  liier  znnäclist  angeführt  werden,  dass  ich  (!inen  wesentlichen 
Unterschied  /wischen  dem  Heilungsprocess  der  Knochenbrücho 
hei  Tieicn  und  Menschen,  für  welchen  namentlich  Stanley  und 
Paget  sicli  aussprechen,  nicht  anerkennen  kann,"  An  einer  an- 
deren SteHe:  ..Ich  behau])te,  dass  die  Art  der  Heilung  selbst, 
unter  gleichen  anatomischen  Bedingungen,  bei  Menschen  und 
Tieren  dieselbe  ist,  wie  ich  dies  durch  eine  Anzahl  mitzuteilender 
Sectionen,  die  nach  Verlauf  einer  genau  bekannten  Zeit  bei 
INfenschen  angestellt  wurden,  und  einen  Vergleich  dei'selben  mit 
den  Ei'gebnissen  der  Experimente  an  Tieren  darthun  werde.'' 
Somit  dürften  Tierversuche,  die  in  diesem  Sinne  angestellt  werden, 
für  die  Kenntniss  der  Heilungsvorgänge  bei  Fracturen  des  Men- 
schen von  gi'össter  Bedeutung  sein,  und  es  küimten  solche  ferner- 
hin geeignet  sein,  zu  demonstriren,  in  welcher  Weise,  in  welchem 
Grade,  endlich  in  welcher  Zeit  sich  schief  geheilte  Fracturen  aus- 
gleichen, i.  e.  zu  ihrer  ursprünglichen  anatomischen  Beschaffenheit 
zurückkehren.  Vorliegendes  Tliem.-i,  welches  sich  mit  der  Frage 
beschäftigt,  ob  die  mit  Achsenknickung  geheilten  Fracturen  bei 
Kindern  im  Laufe  der  Zeit  eine  spontane  Ausgleichung  erfahren, 
oder  ob  die  Deformität  bestehen  bleibt,  würde  für  den  Fall,  dass 
eine  Ausgleichung  in  der  That  zu  Stande  käme,  somit  in  Tier- 
experimenten seine  wissenschaftliche  Erklärung  und  Begründung 
finden.  In  Ermangelung  eigenen  Versuchsmaterials,  sei  mir  ge- 
stattet, auf  die  in  Gurlts  Handbuch  der  Knochenbruchlehre 
pag.  270  befindlichen  Ablfildungen  hinzuweisen,  welche  künstlich 
an  dei'  Tibia  von  Kaninchen  gemachte  Fi'acturen  in  verschiedenen 
Stadien  darstellen.  Es  handelt  sich  hier  um  einen  completen 
Querbrucli  mit  dislocatio  ad  axin  et  at  longitudinem.  Die  beiden 
Fragmente  bilden  einen  AA'^inkel  von  etwa  1 25  '*,  das  obere  über- 
ragt das  untere  um  mehr  als  Daumenbreite,  und  steckt  in  einer 
mit  Blut  ausgefüllten  Ausbuchtun"-  der  Muskelmasse.  Nach  21 
Wochen  ist  die  volllcominen  geheilte  Tibia  an  der  Fi'acturstelle 
glatt  und  von  annähernd  noi'maler  Dicke.  Die  Achsenknickung 
hat  sich  um  v^cniges  gestreckt,  man  bemerkt  an  der  Concavität 
der  Winkeispitze  eine  Verdickung  der  substantia  compacta,  während 
an  der  Convexität  eine  Auflockerung  der  Knochenmasse  in  ge- 
ringem  Grade   kenntlich    ist.     Die   Spitzen    und    hervorragenden 


10 


Teile  der  Fragmente  sind  völlig  abgeschliffen  und  resorbirt.  Nach 
24  Wochen  ist  der  Winkel  nahezu  gestreckt,  er  beträgt  etwa 
170  °,  die  Markhöhle  ist  fast  vollkommen  restituirt.  Die  vorher- 
gehend entwickelte  Theorie  über  die  Causahtät  der  Ausgleichung 
der  anfänglichen  Achsenknickung  findet  in  diesen  Versuchen  keine 
besondere  Berücksichtigung,  es  ist  daher  eine  Demonstration  der- 
selben an  den  Abbildungen  nur  andeutungsweise  möglich.  Ein 
in  diesem  Sinne  brauchbares  Präparat  bietet  die  pag.  173  be- 
findliche Abbildung  einer  rachitischen  Infraction  aus  dem  Berliner 
anat,  Museum,  wo  sich  an  der  Concavität  des  Knickungswinkels 
eine  bedeutende  Wucherung  der  Callusmassen  findet,  während 
diese  an  der  Convexität  gering  ist,  neben  einer  Auflockerung  der 
Knochensubstanz  mit  beginnender  Obliteration  der  Markhöhle. 
Diesen  Versuchen  zufolge  würde  man  von  dem  mit  Achsenknik- 
kung  geheilten  Tibiafracturen  bei  Kaninchen  annehmen  müssen, 
dass  sie  sich  unter  bestimmten  umständen  ausgleichen,  doch  ist 
ein  Schluss  von  diesen  auf  die  Vorderarmbrüche  bei  Kindern 
rücksichtlich  des  Resultates  aus  leicht  ersichtlichen  Grründen  nicht 
wohl  angängig,  vielmehr  würde  eine  Analogie  zwischen  beiden  nur 
insofern  aufrecht  zu  erhalten  sein,  als  es  die  histologischen  und  nur 
in  beschränktem  Masse  die  physikalischen  Vorgänge  betrifft.  Um 
bei  letzteren  das  Endergebniss  der  Heilung  festzustellen,  würde 
die  Untersuchung  einer  genügenden  Anzahl  Vorderarmfracturen 
verschieden  lange  Zeit  nach  erfolgter  Heilung  erforderlich  und 
maassgebend  sein.  In  den  von  mir  zi^ammengestellten  XXXVI 
Fällen  konnte  meistenteils  durch  die  Anamnese  die  ursprüngliche 
Heilung  mit  Achsenknickung  constatirt  werden;  unter  diesen  be- 
findet sich  ein  Fall  von  besonderem  Interesse,  bei  dem  ohne 
Behandlung  eine  spontane  Heilung  mit  bedeutender  Deformität 
erfolgte.  Die  Verschiedenheit  des  Alters  der  Fracturen,  sowie 
des  Alters  der  Individuen  gestattet  ferner  ein  Urteil  über  die  Ab- 
hängigkeit der  Heilungs-  und  Ausgleichungsprocesse  von  den  zeit- 
lichen Verhältnissen  überhaupt,  sowie  auch  von  dem  Lebensalter 
des  Menschen, 


11 


I.  Fall.  F.  H.  (86.  902)  erlitt  am  35.  V.  86  im  Alter  von 
IVa  Jahren  cliirch  Fall  von  der  Treppe  eine  fractura  antibrachii 
dextri  in  medio.  Nacii  vierwüchentlieher  Fixation  im  Gypsver- 
l)and  licilte  die  Fractur  mit  Achsenknickiing,  die  Convcxitüt  dorsal 
gei'ichtet.  so  dass  sich  der  Vater  veranlasst  sah,  zwecks  Correctur 
der  D(;formität  nochmals  ärztliche  Hülfe  in  Anspruch  zn  nehmen. 
Eine  weitere  Behandlung  hat  jedoch  nicht  stattgefunden.  Die 
gegenwärtige  Inspection,  Palpation  und  Messung  ergeben  normale 
Verhältnisse,  die  Achsenknickung  hat  sich  vollkommen  ausge- 
glichen, die  Functionsfähigkeit  ist  nicht  beeinträchtigt. 

IT.  Fall.  F.  St.  (86.  1939)  erlitt  am  27.  XI.  86  im  Alter 
von  IV2  Jahren  durch  Fall  vom  Stuhl  auf  die  vola  manus  eine 
iiifractio  antibrachii  sinistri  dicht  oberhalb  des  Handgelenks.  Der 
Arm  wurde  drei  Wochen  im  Verband  getragen  und  heilte  mit 
dorsaler  Achsenknickung.  Nach  Aussage  der  Mutter  hat  sich 
die  Deformität  bald  verloren,  so  dass  ihr  nach  ca.  einem  Jahr 
kein  Unterschied  zwischen  beiden  Armen  mehr  aufgefallen  ist. 
Die  Untersuchung  ergiebt  in  jeder  Hinsicht  normale  Verhältnisse, 
die  Winkelstellung  hat  sich  völlig  ausgeglichen.  Da  der  Knabe 
Linkshänder  ist,  so  ist  dieser  ehemals  fracturirte  Arm  kräftiger 
entwickelt  als  der  rechte  und  durchaus  fiinctionsfähig.  An  der 
Fracturstelle  beträgt  der  Umfang  des  linken  Arms  13  cm,  des 
rechten  12,5  cm. 

ni.  Fall.  W.  B.  (81.  571)  zog  sich  am  26.  VH.  81  im 
Alter  von  V/4  Jahren  eine  infractio  radii  et  ulnae  zu.  Ueber 
nähere  Umstände  der  Verletzung  lässt  sich  gegenwärtig  nichts 
mehr  eruiren,  da  der  Mutter  nur  noch  erinnerlich  ist,  dass  das 
Kind  den  Arm  in  einer  Schiene  getragen  hat;  über  den  Verlauf 
und  die  Art  der  Heilung  weiss  sie  nichts  anzugeben.  Die  Unter- 
suchung findet  Ijeide  Arme  vollkommen  normal,  an  keiner  Stelle 
sind  Spuren  einer  Infraction  vorhanden.  Beschwerden  oder  Form- 
differenzen sind  der  Patientin  nie  aufgefallen. 

IV.  Fall.  D.  M.  (93.  1964)  brach  am  5.  XI.  93  im  Alter 
von  2  Jahren  bei  einem  Fall  auf  die  vola  manus  beide  Vorder- 


12 


armknochen  rechterseits  auf  der- Grenze  des  oberen  Drittels.  Der 
Arm  wjurde  4  Wochen  in  einer  Papplade  fixirt  und  heilte  mit 
dorsal  gelegener  Achsenknickung.  Der  Mutter  ist  gesagt  worden, 
dass  sich  die  Deformität  mit  der  Zeit  ausgleichen  würde,  was 
nach  der  Ansicht  derselben  auch  geschehen  ist.  Die  Untersuchung 
ergiebt  noch  eine  schwach  angedeutete  Winkelstellung.  Der 
Knochen  fühlt  sich  glatt  an  und  ist  nicht  verdickt.  Die  Messung 
beider  Vorderarme  ergiebt  keine  nennenswertlien  Differenzen,  die 
Muskulatur  des  rechten  Armes  ist  gut  entwickelt  und  die  Ge- 
brauch sfähigkeit  in  keiner  Weise  behindert. 

V.  Fall.  A.  B.  (85.  381)  erlitt  am  28.  II.  85  im  Alter 
von  3  Jahren  durch  directe  Gewalt  eine  fractura  antibrachii  dextri 
zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel,  indem  sie  von  der  Treppe 
fiel  und  mit  dem  Armrücken  gegen  eine  Treppenkante  schlug. 
Wie  die  Anamnese  ergiebt,  ist  der  Bruch  das  erste  Mal  schief 
geheilt,  dann  von  neuem  fracturirt  nnd  wiederum  drei  Wochen 
in  Gyps  gelegt.  Nach  Abnahme  des  Verl)andes  soll  eine  seitliche 
Verdickung  und  eine  dorsale  Achsenknickung  bestanden  haben, 
von  der  man  in  späterer  Zeit  jedoch  nichts  mehr  bemerkt  haben 
will.  Gegenwärtig  lässt  sich  das  früliere  Trauma  nicht  mehr 
nachweisen,  Stellung,  Länge,  Dicke  und  Agilität  des  Armes  ver- 
halten sich  vollkommen  normal. 

VI.  Fall.  O.  E.  (80.  991)  zog  sich  im  Alter  von  3  Jahren 
a.  1880  eine  infractio  antibrachii  dextri  auf  der  Grenze  zwischen 
mittlerem  und  oberem  Drittel  za,  dadurch  dass  ihm  ein  Schemel 
auf  den  ausgestreckten  Arm  fiel.  Nach  dreiwöchentlicher  Fixation 
des  Armes  im  Oontentivverband  resultirte  ein  dicker  „Wulst"  auf 
der  Extensorenseite,  welcher  sich  ohne  jegliche  Behandlung  all- 
mählich vei'loren  haben  soll.  Gegenwärtig  zeigt  der  Arm  nor- 
males Verhalten,  von  der  Infraction  ist  nichts  mehr  nachweisbar. 

VII.  Fall.  ■  A.  H  (80.  399)  erlitt  a.  80  im  Alter  von"  3 
Jahren  durch  Fall  vom  Stuhl  eine  fra.ctura  antibrachii  sinistri 
dicht  oberhalb  des  Handgelenks.  Die  Heilung  erfolgte  unter 
einem  Schienenverband  binnen  kurzer  Zeit,  docli  blieb  nach  Aus- 
sagtj  der  Mutter  eine  deutlich   sichtbare  Verkrümmung  des  Vor- 


13 


derarmes  zurück.  Etwa  aclit  Tage  nach  erfolgter  Heilung  brach 
Patient  bei  einem  Fall  von  der  Kellertreppe  wiederum  beide 
Vorderarmknoclien  auf  der  Grenze  zwisclien  mittlerem  und  oberem 
Drittel.  Die  Fractur  heilte  mit  erheblicher  Deformität.  Gegen- 
wärtige Untersuchung  ergiebt  normale  Verhältnisse,  die  Defor- 
mität ist  völlig  ausgeglichen,  die  Function  in  nichts  behindert. 
Der  linke,  ehemals  fracturirte  Arm  ist  bedeutend  kräftiger  ent- 
wickelt, als  der  rechte,  welches  auf  eine  erhöhte  Inanspruchnahme 
der  linken  Oberextremität  zurückzuführen  ist  wegen  einer  intra 
pastum  ac(j[uirirten  partiellen  Ankylose  des  rechten  Schulter- 
gelenks. 

VIII.  Fall.  H.  S.  (86.  453)  erhtt  im  Alter  von  4  Jahren 
am  11.  III.  86  eine  fractura  radii  et  ulnae  in  medio  antibrachii 
dextri  durch  Fall  beim  Glatteis  auf  die  vola  manus.  Der  Arm 
wurde  3  Wochen  in  Gyps  gelegt.  Nach  erfolgter  Heilung  resul- 
tirte  eine  erhebliche  dorsale  Achsenknickung,  die  sich  nach  der 
Aussage  des  Arztes  im  Laufe  der  Zeit  verlieren  sollte.  Eine 
weitere  Behandlung  hat  nicht  stattgefunden.  Der  Arm  ist  gegen- 
wärtig normal  und  kräftig  entwickelt,  die  Fracturstelle  ist  nicht 
mehr  nachzuweisen,  die  Function  ungestört.  Somit  hat  sich  die 
Achserdcnickung  vollkonnnen  ausgeglichen,  innerhalb  welcher  Zeit 
ist  nicht  mehr  zu  constatiren. 

IX.  Fall.  R.  K.  (93.  1221)  zog  sich  am  22.  VII.  93  im 
Alter  von  4  Jahren  eine  infractio  antibrachii  dextri  zwischen 
unterem  und  mittlerem  Drittel  zu,  durch  Fall  auf  die  vola  manus. 
Der  Arm  wurde  3  Wocljen  in  einer  Papplade  getragen,  hinter- 
her noch  eine  Zeitlang  massirt.  Es  ist  eine  massige  Verdickung 
und  vielleicht  auch  eine  dorsale  Winkelstellung  der  Fragmente 
vorhanden  gewesen,  mit  Bestimmtheit  ist  letzteres  nicht  zu  er- 
mitteln. Nach  erfolgter  Heilung  war  der  Arm  sofort  functions- 
fähig  und  ist  es  his  jetzt  auch  geblieben.  Die  Untersuchung  lässt 
keinerlei  Residuen  des  früheren  traumas  erkennen. 

X.  Fall.  M.  S.  (83.  1353)  brach  im  Alter  von  4  Jahren 
am  13.  Vin.  83    in  Folge    eines  Falles    vom  Stuhl    den    linken 


14 

Vorderarm  auf  der  Grenze  zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel. 
Ein  Arzt  wurde  nicht  hinzugezogen,  und  es  heilte  die  Fractur 
spontan  mit  erheblicher  Achsenknickung.  Patientin  wurde  nun- 
mehr von  der  Mutter  zur  chirurg.  Poliklinik  zu  Kiel  gebracht, 
wurde  aber  der  Behandlung  entzogen,  als  ein  operatives  Ver- 
fahren (Osteoklase)  angeraten  wurde.  In  der  Folge  hat  eine 
Behandlung  der  mit  bedeutender  Achsenknickung  geheilten  Fractur 
nicht  stattgefunden,  doch  ist  die  Deformität  nach  Aussage  der 
Mutter  allmählich  mehr  und  mehr  verschwunden.  Gegenwärtig 
lässt  sich  der  ehemals  fracturirte  Arm  durch  Inspection  und 
Palpation  von  dem  gesunden  nicht  mehr  unterscheiden.  Beide 
Arme  sind  gleich  kräftig  entwickelt,  und  die  Agilität  ist  in  keiner 
Weise  gestört.  Längedifferenzen  sind  nicht  vorhanden.  Die 
Achsenknickung  hat  sich  somit  vollkommen  ausgeglichen. 

XI.  Fall.  W.  H.  (83.  21)  erlitt  am  28.  XII.  83  im  Alter 
von  4  Jahren  eine  infractio  antibrachii  dextri  im  oberen  Drittel 
durch  Fall  und  Anschlagen  des  Armes  gegen  eine  Treppenkante. 
Der  Arm  wurde  auf  einem  Handbrett  fixiert  und  war  nach  ca. 
3  Wochen  geheilt,  üeber  nähere  Umstände,  sowie  über  den 
Verlauf  und  die  Art  der  Heilung  ist  jetzt  nichts  mehr  zu  er- 
fahren. Gegenwärtig  lässt  sich  von  dem  trauma  nichts  mehr 
nachweisen,  der  Arm  zeigt  hinsichtlich  der  Stellung,  Entwicklung 
und  Function  völlig  normales  Verhalten. 

XII.  Fall.  H.  St.  (92.  206)  kam  am  26.  I.  92  in  ärztliche 
Behandlung  wegen  einer  infractio  antibrachii  dextri  auf  der  Grenze 
zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel,  welche  er  sich  bei  einem 
Sturz  aus  dem  Bett  auf  die  vola  manus  zugezogen  hat  Patient 
war  damals  5  Jahre  alt;  er  hat  3  Wochen  eine  Papplade  ge- 
tragen und  ist  dann  längere  Zeit  hindurch  massirt  worden.  Wie 
die  Mutter  sagt,  ist  der  Arm  hernach  noch  nicht  ganz  gut  ge- 
wesen, er  ist  auf  der  Extensorenseite  deutlich  verdickt  und  leicht 
gebogen  gewesen,  was  sich  aber  später  allmählich  verloren  haben 
soll.  Gegenwärtig  fühlt  man  am  Radius  eine  geringe  Verdickung 
an  der  Bruchstelle,  auch  ist  noch  eine  geringe  unauffälhge 
Knickung    dorsalwärts    vorhanden.      Der    Arm    missfc    an    dieser 


15 


Stelle  im  Umfang  links   12,5,    rechts   13  cm.      Die  P-unction    ist 
nicht  heeinträchtigt. 

XIII.  Fall.  M.  W.  (91.  1714)  fracturirtc  am  2.  X.  91 
im  Alter  von  5  J;iliren  den  rechten  Vorderarm  zwischen  oberem 
und  mittlerem  Drittel,  indem  er  fiel  und  mit  dem  Arm  gegen 
einen  Stein  schlug.  Eine  kleine  Narbe  ist  von  jenem  trauma 
noch  vorhanden.  Nach  3 — 4wöchentlicher  Fixation  des  Armes 
in  der  Papplade  resultirte  eine  läwgere  Zeit  andauernde  Gebrauchs- 
unfähigkeit und  Deformität,  so  dass  die  Mutter  glaubte,  „es  sei 
noch  nicht  richtig  mit  dem  Arm  gewesen."  Die  gegenwärtige 
Untersuchung  des  xA.rmes  ergiebt  normale  Verhältnisse,  die  De- 
formität hat  sich  völhg  ausgeglichen,  Functionsstörungen  sind 
nicht  vorhanden. 

XIV.  Fall.  A.  S.  (91.  1223)  erlitt  am  21.  V.  91  im  Alter 
von  6  Jahren  durch  eine  directe  Gewalt  eine  infractio  antibrachii 
dextri  auf  der  Grenze  zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel, 
indem  sie  fiel  und  mit  der  Dorsalseite  des  Unterarms  gegen  einen 
kantigen  Stein  schlug.  Das  Kind  ist  gracil  gebaut  und  anämisch. 
Sie  hat  den  Arm  4  Wochen  im  Fixationsverband  getragen,  und 
will  während  der  Zeit  häufig  unter  Syncope-Anfällen  gelitten 
haben.  Nach  Abnahme  des  Verbandes  ist  sie  längere  Zeit 
massirt  worden,  angebhch  wegen  einer  Verdickung  und  einer 
dorsal  gelegenen  Verbiegung  des  Unterarms.  Die  Functions- 
fähigkeit  ist  lange  Zeit  hinterher  in  erheblichem  Grade  herabge- 
setzt gewesen.  Die  gegenwärtige  Untersuchung  ergiebt  normale 
Verhältnisse,  die  Deformität  und  Achsenknickung  sind  vollkommen 
ausgeglichen,  die  Function  ist  in  keiner  Weise  behindert. 

XV.  Fall.  W.  H.  (93.  1343)  zog  sich  im  Alter  von  6 
Jahren  am  8.  VIII.  93  gelegentlich  eines  Falles  eine  infractio 
antibrachii  sinistri  im  unteren  Drittel  zu.  Es  soll  eine  bedeutende 
Winkelstellung  vorhanden  gewesen  sein,  welche  auch  nach  er- 
folgter Heilung  verblieben  ist.  Die  Heilung  erfolgte  sehr  schnell 
und  ohne  Störung  innerhalb  14  Tagen.  Die  resultirende  Defor- 
mität   soll    sich  in  verhältnissmässig  kurzer  Zeit  wieder  verloren 


16 


haben;  genauere  Angaben  hierüber  fehlen.  Die  Untersuchung 
ergiebt  an  dem  verletzten  Arm  nichts  abnormes^  abgesehen  von 
einer  kleinen  Rauhigkeit  an  der  fracturirten  Stelle.  Die  Beweg- 
Hchkeit  ist  unbehindert,  die  von  der  Mutter  angegebene  Krüm- 
mung ausgeglichen. 

XVI.  Fall.  S.  Seh.  (91.  1686)  fracturirte  hn  Altei-  von 
6  Jahren  am  28.  IX.  91  durch  Sturz  von  einem  Wagen  mit 
Aufschlagen  des  Armes  auf  einen  Stein  beide  rechte  Vorderarm- 
knochen auf  der  Grenze  zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel. 
Der  Arm  wurde  4  Wochen  in  einer  Papplade  üxirl:  und  lieriuieh 
mit  Massage  behandelt.  Ueber  Art  der  Heilung  und  Stellung 
des  Armes  nach  derselben  ergiebt  die  Anamnese  nichts.  Die 
gegenwärtige  Untersuchung  des  ehemals  fracturirten  Annes  con- 
statirt  normale  Verhältnisse,  Residuen  von  Callus  oder  einer 
Achsenknickung  sind  nicht  mehr  vorhanden,  die  Function  ist 
unbehindert. 

XVII.  Fall.  J.  H.  (83.  1521)  erlitt  im  Alter  von  6  Jahren 
am  2.  X.  83  eine  infractio  antibrachii  sinistri  dicht  oberhalb  des 
Handgelenks  durch  Fall  auf  die  vola  manus.  Nach  erfolgter 
Heilung  im  Schienenverband  ist  der  Mutter  aufgefallen,  dass  der 
Arm  nicht  völlig  gerade  und  lange  Zeit  ungleichmässig  verdickt 
gewesen  ist.  Die  Deformität  soll  sich  nach  längerer  Zeit  all- 
mählich von  selbst  verloren  haben.  Die  Untersuchung  des  Armes 
ergiebt  einen  normalen  Befund  hinsichtlich  der  Achsenstellung 
der  Vorderarmknochen,  der  Maassverhältnisse  und  Functions- 
fähigkeit. 

XVIII.  Fall.  W.  D.  (93.  1342)  zog  sich  am  8.  VIII.  93 
im  Alter  von  7  Jahren  eine  infractio  antibrachii  sinistri  im  unteren 
Drittel  zu  durch  Fall  auf  die  vola  manus,  Der  Arm  ist  4  Wochen 
in  einer  Papplade,  dann  8  Tage  bei  täglicher  Massage  in  einer 
Mitella  getragen  worden.  Ueber  den  Verlauf  und  die  Art  der 
Heilung  ergiebt  die  Anamnese  nichts.  Der  Bruch  soll  gut  ge- 
heilt, und  die  Beweglichkeit  und  Functionsfähigkeit  bald  wieder 
hei'gestellt  sein.     Gegenwärtig  lässt   sich  von  der  Infraction  und 


17 


von  oinci-  Aclisoiikiiickung  niclits  melir  nachweisen,  der  Ann  zeigt 
norni.'ilcs  Verhalten. 

XIX.  Fall.  M.  H.  (8(5.78)  zog  sich  im  Alter  von  8  Jahren 
.im  I  ;i.  I.  86  eine  infractio  antibrachii  dextri  im  unteren  Drittel 
zu.  indem  ei'  l)('iiu  Sclilitteiifahren  fiel  und  mit  dem  rechten  Arm 
tiiitor  den  Schütten  geriet.  Der  Bruch  heilte  sehr  schnell  unter 
einem  Gyi)sverband.  Ueber  die  Art  der  Heilung  und  die  Stellung 
des  Armes  nach  derselben  ist  nichts  mehr  zu  ermitteln.  Die 
Untersuchung  befindet  den  Arm  völlig  normal,  von  dem  trauma 
sind  keine  Residuen  zurückgeblieben;  die  Fi-acturstelle  ist  ver- 
wischt, beide  Knochen  sind  glatt  und  vollkommen  gerade.  Func- 
tionsstöruiig  ist  nicht  vorhanden. 

XX.  Fall.  E.  J.  (93.  262)  ist  am  13.  II.  93  im  Alter 
von  8  Jaliren  von  der  Treppe  gefallen,  wobei  der  linke  Arm 
gegen  eine  Treppenkante  schlug,  und  hat  eine  infractio  antibrachii 
sinistri  in  modio  davongetragen.  Der  Arm  wurde  nicht  ärztlich 
behandelt,  sondern  nur  von  der  Mutter  mit  Oel  eingerieben.  Die 
Fragmente  verheilten  winklig,  sodass  eine  ziemlich  erhebliche 
Krümmung  des  Vorderarms  resultirte.  Die  Gebrauchsunfähigkeit 
des  Armes,  sowie  ein  erneuter,  zweiter  Fall  veranlasste  die  Eltern, 
ärztliche  Hülfe  in  Anspruch  zu  nehmen.  Es  wurde  in  der  Nar- 
kose eine  gewaltsame  Extension  vorgenommen,  und  ein  Gypsver- 
band  angelegt.  Nach  Abnahme  desselben,  etwa  nach  3  — 4  Wochen 
standen  die  Fragmente  wiederum  in  dorsaler  Winkelstellung,  welche 
auch  noch  l)estand,  als  der  Arm  weiterhin  14  Tage  in  Gyps 
gelegen  hatte.  Es  wurde  dann  eine  Zeitlang  massirt  und  der 
Ai-m  in  der  Mitella  getragen.  Die  gegenwärtige  Inspection,  Pal- 
j)ation  und  Messung  ergeben  normale  Befunde,  die  Achsenknickur^g 
hat  sich  vollkommen  ausgeglichen,  die  Function  und  Beweglich- 
keit sind  nicht  beeinträchtigt. 

XXI.  Fall.  W.  N.  (85.  1400)  zog  sich  am  10.  VIII.  85 
im  Alter  von  8  Jahren  durch  Fall  auf  die  vola  manus  eine  in- 
iVactio  antibrachii  sinistri  zu,  auf  der  Grenze  zwischen  mittlerem 
und  unterem  Drittel.    Dieselbe  heilte  innerhalb  3  Wochen ;  nach 


18 

Abnahme  des  Verbandes  bemerkte  Patient  eine  bedeutende  Ab- 
magerung und  Verkrümmung  des  Unterarmes.  Die  Beweglichkeit 
war  nicht  behindert.  Gegenwärtig,  nach  10  Jahren,  ist  von  der 
Fractur  nichts  mehr  zu  entdecken,  die  Messung  beider  Arme 
ergiebt  keine  Längedifferenzen,  die  Achsenknickung  hat  sich  voll- 
kommen ausgeglichen.  Patient  klagt  über  eine  geringere  Leistungs- 
fähigkeit des  ehemals  fracturirten,  linken  Armes,  doch  lici^t  der 
Unterschied  in  der  Entwickelung  der  Muskulatur  und  der  Brauch- 
barkeit des  linken  Armes  gegenüber  dem  rechten  keineswegs  jen- 
seits der  physiologischen  Breite. 

XXII.  Fall.  W.  W.  (81.  1545)  erlitt  am  30.  VIII.  84 
im  Alter  von  8  Jahren  eine  infractio  antibrachii  dextri  im  unteren 
Drittel  durch  Fall  auf  die  vola  manus.  Der  Arm  wurde  3  Wochen 
in  einer  Papplade  getragen;  nach  Abnahme  des  Verbandes  soll 
nach  Aussage  der  Mutter  derselbe  merklich  dorsalwärts  ausge- 
bogen gewesen  sein,  auch  waren  längere  Zeit  Schmerzen  und 
Beschwerden  bei  Bewegungen  vorhanden.  Die  gegenwärtige  In- 
spection,  Palpation  und  Messung  ergeben  normale  Befunde,  die 
Achsenknickung  hat  sich  vollkommen  ausgeglichen,  die  Function 
ist  unbehindert. 

XXIIL  Fall.  W.  P.  (85.  68)  zog  sich  am  24.  IX.  85  im 
Alter  von  8  Jahren  eine  infr'ectio  antibrachii  sinistri  zu,  dicht 
oberhalb  des  Handgelenks.  Die  Aetiologie  war  eine  directe  Ge- 
walt, indem  Patient  fiel  und  mit  dem  Arm  gegen  die  Kante  eines 
Prellsteines  schlug.  Der  Bruch  soll  gut  geheilt  und  eine  voll- 
kommene Gebrauchsfähigkeit  des  Armes  nach  erfolgter  Heilung 
vorhanden  gewesen  sein.  Am  9.  I.  85  fiel  Patient  auf  dem 
Eise  und  erlitt  eine  fractura  antibrachii  sinistri  im  oberen  Drittel. 
Nach  der  etwa  innerhalb  4  Wochen  erfolgten  Heilung  unterm 
Schienenverband  war  eine  so  erhebliche  Deformität  vorhanden, 
dass  die  Osteoklase  mit  nachfolgender  Gradstellung  vorgenommen 
werden  musste.  Trotzdem  resultirte  eine  erhebliche  Achsenknickung 
mit  dorsal  gelegener  Convexität:  auch  soll  eine  beträchtliche 
Schwäche  des  Armes  zurückgeblieben  sein.  Gegenwärtige  Unter- 
suchung ergiebt  an  dem  verletzten  Arme  nichts  abnormes.  Eadius 
und  Ulna  fühlen  sich  glatt  und  eben  an,  die  Achsenknickung  ist 


19 


völlig  ausgeglichen.  Tjängodifferenzen  zwischen  heiden  Vorder- 
jiniien  luid  Functionsstöruiiifcn  sind  nicht  voihanden,  die  Musku- 
hitur  ist  kräftig  entwickelt 

XXIV.  Fall.  (93.  1428)  J.  M.  erlitt  im  Alter  von  10  Jahren 
durch  Fall  und  Aufschlagen  des  Armes  auf  einen  Stein  eine 
fractura  antibrachii  sinistri  zwischen  mittlerem  und  oberem  Drittel. 
Nach  Heilung  der  Fractur  brach  er  denselben  Arm  dicht  ober- 
halb des  Handgelenks  durch  Fall  auf  die  vola  manus.  Vierzehn 
Tage  später  wurde  die  Osteoclase  vorgcnonunen  wegen  schiefer 
Verheilung.  Dann  soll  der  Arm  gut  geheilt  und  keine  Deformität 
zurückgebliehen  sein ;  dagegen  soll  der  erste  Bruch  eine  geringe 
dorsale  Verbiegung  luxch  der  Heilung  hinterlassen  haben.  Bei 
der  Untersuchung  erscheint  der  linke  Arm  im  ganzen  etwas  stärker 
dorsalwärts  gebogen  als  der  rechte,  auf  der  Grenze  zwischen 
mittlerem  und  oberem  Drittel  fühlt  man  eine  geringe  Verdickung 
des  Radius  und  der  Ulna.  Eine  Deformität  ist  nicht  vorhanden, 
desgleichen  keine  Maasdifferenzen  zwischen  beiden  Unterarmen 
jenseits  der  physiologischen  Breite.  Die  Function  ist  unbehindert. 

XXV.  Fall.  H.  K.  (82.  1269)  fracturirte  am  29.  X  82 
im  Alter  von  10  Jahren  radius  und  ulna  in  medio  antibrachii 
dextri,  indem  sie  von  einem  Wagen  auf  die  vola  manus  fiel.  Es 
bestand  eine  bedeutende  Dislocation  der  Fragmente.  Nach 
Bwöchentlicher  Schienung  hat  Patientin  den  Arm  noch  8  Tage 
bei  täglicher  Massage  in  der  Mitella  getragen.  Aus  der  Anam- 
nese ergiebt  sich,  dass  hinterher  eine  beträchtliche  Calluswuclie- 
rung  bestanden  hat,  —  es  habe  sich  wie  ein  Banel  um  die  Frac- 
turstelle  angefühlt;  auch  soll  nach  Abnahme  des  Verbandes  der 
Arm  noch  nicht  ganz  gerade  gewesen  sein.  Die  gegenwärtige 
Untersuchung  des  rechten  Armes  ergiebt  einen  völlig  normalen 
Befund  hinsichtlich  der  Achsenstellung  der  Vorderarmknochen, 
der  Maassverhältnisse  und  der  Functionsfähigkeit. 

XXVI.  Fall.  G.  H.  (91.  1343)  zog  sich  im  Alter  von  10 
Jahren  eine  fractura  antibrachii  sinistri  zwischen  mittlerem  und 
oberem  Drittel  zu,  indem  er  beim  Turnen  direct  auf  den  linken  Arm 


20 


fiel.  Der  Arm  ist  4  "Wochen  in  einer  Papplade  fixirt  und  dann 
wegen  einer  wesentlichen  Deformität  3  Wochen  geknetet  und  in 
der  Mitella  getragen  worden.  Während  die  Beweglichkeit  sehr 
schnell  und  vollkommen  zurückgekehrt  ist,  hat  sich  die  Wölbung 
auf  dem  dorsum  des  Armes  erst  nach  längerer  Zeit  verloren. 
Gegenwärtig  ist  von  der  Fractur  nichts  mehr  nachzuweisen ; 
Inspection  und  Palpation  lassen  von  der  ehemaligen  Deformität 
nichts  mehr  erkennen.     Die  Function  ist  unbehindert. 

XXVII.  Fall.  C.  L.  (87.  1838)  erlitt  am  13.  X  87  im 
Alter  von  10  Jahren  eine  fractura  antibrachii  sinistri  in  der 
Mitte  des  unteren  Drittels  durch  Fall  auf  die  vola  manus.  Der 
Arm  wurde  3  Wochen  geschient,  dann  aber  von  neuem  gebrochen, 
weil  er  dorsalwärts  stark  winklig  geknickt  war.  Trotzdem  resul- 
tirte  eine  erhebliche  Deformität,  —  Achsenknickwng  nach  der 
Extensorenseite,  —  welche  lange  Zeit  bestand,  so  dass  die  Eltern 
glaubten,  dieselbe  würde  nicht  wieder  fortgehen.  Im  Verlaufe 
von  3  Jahren  soll  sich  die  Deformität  allmählig  verloren  haben. 
Bei  der  gegenwärtigen  Untersuchung  lassen  sich  keine  Residuen 
der  ehemaligen  Verletzung  mehr  auffinden,  die  Achsenknickung 
ist  vollkommen  ausgeglichen.  Pathologische  Längen-  und  Volums- 
differenzen zwischen  beiden  Unterarmen  sind  nicht  vorhanden. 

XXVIII.  Fall.  0.  H.  (85.  475)  eriitt  im  Alter  von  12 
Jahren  am  13.  III.  85  eine  infractio  radii  et  uhiae  in  medio 
antibrachii  dextri.  Bei  geeigneter  Behandlung  heilte  der  Bruch 
schnell.  Ob  nach  der  Heilung  eine  Deformität  oder  Achsen- 
knickung bestanden  hat,  ist  der  Mutter  nicht  mehr  erinnerlich. 
Gegenwärtig  ist  von  der  Fractur  nichts  mehr  nachzuweisen,  der 
Arm  ist  völlig  gerade  und  bis  vor  wenigen  Jahren  in  seiner 
Function  unbehindert  gewesen.  Die  vorhandene  Parese  des 
Armes  ist  auf  ein  Schädeltrauma  zurückzuführen. 

XXIX.  Fall.  H.  St.  (92.  2240)  fracturirte  am  2.  XU  92 
im  Alter  von  13  Jahren  beide  linke  Vorderarmknochen  im  unteren, 
Drittel,  durch  Fall  auf  die  vola  manus  beim  Springen.  Patient 
hat  2  Wochen  eine  Papplade  getragen,  nach  Abnahme  derselben 


21 

resultirte  „ein  Wulst"  auf  dem  dorsuni  antibrachii ;  auch  soll  der 
Arm  nicht  ganz  gerade  verheilt  und  eine  Functionsstörung  vor- 
handen gewesen  sein.  Die  Untersuchung  ergiebt  eine  Ausglei- 
chung der  ehemaligen  Deformität  bis  auf  eine  geringe  Knochen- 
verdickung an  der  Fracturst«lle  und  einen  unmerkhchen  Buckel 
auf  der  Dorsalseite.  Der  Umfang  beträgt  hier  beiderseits  15,5  cm. 
Die  Beweglichkeit  ist  vollkommen,  doch  ist  die  Function  insofern 
beeinträchtigt,  als  bei  längerer  Arbeit  der  früher  fracturirte  Arm 
eher  ermüdet,  und  derselbe  dem  Patienten  in  der  Ausübung 
seines  Berufes  als  Schmied  Schwierigkeiten  bereitet. 

XXX.  Fall.  H.  R.  (91.  1553)  erlitt  am  10.  in.  91  im 
Alter  von  13  Jahren  eine  infractio  antibrachii  dextri  dicht  ober- 
halb des  Handgelenks,  durch  Fall  auf  die  vola  manus  beim 
Turnen.  Xach  3wöchentlicher  Fixation  des  Armes  in  einer  Papp- 
lade, soll  der  Arm  „wieder  gut"  gewesen  sein.  Genaueres  über 
die  Art  und  den  Verlauf  der  Heilung  ist  nicht  bekannt.  Die 
Aufnahme  des  stat.  praes.  ergiebt  nichts  abnormes  an  dem  ver- 
letzten Arm,  Winkelstellung  und  Callus  ist  nicht  vorhanden,  die 
Function  unbehindert. 

XXXI.  Fall.  F.  M.  (92.  1J87)  fracturirte  am  18.  VI.  92 
im  Alter  von  16  Jahren  bei  einem  Fall  von  der  Leiter  beide 
Vorderarmknochen  linkerseits,  dicht  oberhalb  des  Handgelenks. 
Der  Arm  wurde  5—6  Wochen  geschient  und  dann  eine  Zeit  lang 
massirt.  Die  Fragmente  heilten  mit  Achsenknickung,  der  Scheitel 
des  Winkels  war  nach  der  Extensoren-  und  Ulnarseite  gerichtet, 
und  es  sollte  nach  vorhergehender  Correctuv  der  fehlerhaften 
Stellung  von  neuem  ein  Gypsverband  angelegt  werden;  Patient 
entzog  sich  jedoch  der  Behandlung.  Gegenwärtig  lässt  die  Unter- 
suchung noch  im  wesentlichen  den  damaligen  Befund  kurz  nach 
erfolgter  Heilung  erkennen,  jedoch  soll  im  Laufe  der  Zeit  eine 
erhebliche  Ausgleichung  der  früheren  Deformität  stattgefunden 
haben.  Die  Hand  ist  leicht  adducirt,  Ulna  und  Radius  sind  an 
der  Fracturstelle  um  ein  geringes  geknickt  und  ihre  Fragmente 
bilden  einen  Winkel,  dessen  Scheitel  nach  der  Extensoren-  und 
Uhiarseite  gerichtet  ist.     Druck  auf  das  spatium  interosseum  ist 


22 


sclimerzhaft.  Fimctionsstörungen  sind  nicht  vorhanden,  doch  ist 
längeres  Arbeiten  mit  dem  Arm  wegen  eintretender  Ermattung 
unmöglich.  Die  Musculatur  ist  an  beiden  Arnion  gleich  kräftig 
entwickelt,  Maassdifferenzen  jenseits  der  physiologischen  Breite 
sind  nicht  vorhanden. 

XXXII.  Fall.  W.  H.  (83.  27r.)  erbtt  am  6.  X.  83  im 
Alter  von  33  Jahren  eine  fractura  antibrachii  sinistri  dicht  ober- 
halb des  Handgelenks  durch  Fall  auf  das  dorsum  manus.  Die 
Fractur  wurde  14  Tage  geschient  und  eben  so  lange  in  Gyps 
gelegt,  dann  soll  sie  sehr  gut  geheilt  gewesen  sein.  Es  waren 
nur  die  ersten  Tage  nach  Abnahme  des  Verbandes  Gefühllosig- 
keit im  Unterarm  und  in  der  Hand  vorhanden.  Status  praes.: 
es  ist  eine  leichte  Erhabenheit  dorsal  an  der  Fracturstelle  schon 
durch  die  Inspection  erkennbar,  Ulna  und  Radius  sind  dort  nach 
dem  spatium  interosseum  und  dorsal wärts  geringen  Grades  ge- 
knickt, die  Peripherie  dicht  oberhalb  des  Handgelenks  misst  links, 
also  an  dem  beschädigten  Arm  17  cm,  rechterseits  18,5  cm. 
Function  ist  unbehindert. 

XXXIII.  Fall.  D.  W.  (90.  224;'.)  fracturirte  im  Alter  von 
37  Jahren  a.  1890  durch  einen  Fall  auf  die  vola  manus  den 
linken  Vorderarm  dicht  oberhalb  des  Handgelenks.  Nach  4wöchent- 
licher  Schienung  war  der  Arm  an  der  Fracturstelle  bedeutend 
verdickt  und  stand  in  dorsaler  Winkelstellung,  so  dass  die  Osteo- 
clase  in  Aussicht  genommen  wurde.  Der  Nachbehandlung  ent- 
zog sich  Patientin  bald,  setzte  aber  zu  Hause  die  Massage  fort. 
Stat.  praes.:  Ulna  ist  lateral  und  dorsal,  Radius  dorsal  leicht 
geknickt;  die  Fracturstelle  ist  im  ganzen  verdickt,  der  Arm  misst 
dort  im  Umfang  16,5  cm,  der  rechte  Arm  15,5  cm.  Bei  anhal- 
tender Arbeit,  wie  beim  Waschen  stellen  sich  lebhafte  Schmerzen 
und  Schwellung  des  Handgelenks  ein.  Pro-  und  Supination  sind 
geringeren  Grades  behindert.  Somit  hat  sich  die  Deformität 
innerhalb  5  Jahre  nur  wenig  ausgeglichen. 

XXXIV.  Fall.  G.  B.  (83.  1838)  zog  sich  am  7.  XII.  83 
im  Alter  von  39  Jahren  durch  Fall    auf    die    vola  manus    beim 


23 

Glatteis  eine  fractura  antibrachii  sinistri  flicht  oberhalb  des  Hand- 
gelenks zu.  Der  Arm  wurde  4  Wochen  in  Gyps  gelegt,  später 
massirt.  Patientin  will  hinterher  sehr  viel  Schmerzen  und  Be- 
schwerden gehabt  haben.  Es  ist  ihr  nur  noch  erinnerlich,  dass 
der  Arm  nach  der  Heilung  etwas  deform  gewesen  ist,  genauere 
Daten  fehlen.  Die  Inspection  lässt  deutlich  eine  massige  dorsale 
Vorwülbung  der  Fracturstelie  erkennen,  volar  und  dorsal  fühlt 
man  eine  geringe  Verdickung  beider  Knochen  Der  fracturirte 
Arm  misst  an  der  betreffenden  Stelle  in  der  Peripherie  17,5  cm, 
der  rechte  Arm  17  cm.  Die  Länge  der  Vorderarme  ist  beider- 
seits gleich,  die  Function  unbehindert.  —  In  vorliegendem  Falle 
hat  sich  somit  die  Deformität  innerhalb  12  Jahren  trotz  ener- 
gischem und  häufigem  Gebrauch  der  Extremität  nicht  völlig  aus- 
geglichen. Ob  eine  Ausgleichung  überhaupt  stattgefunden  hat, 
oder  in  wie  hohem  Grade  dies  geschehen  ist,  lässt  sich  gegen- 
wärtig nicht  constatiren,  da  genauere  Daten  über  den  status  da- 
maliger Zeit  fehlen. 

XXXV.  Fall,     P.  M.  (89.  2038)    erlitt  am  31.  X,  89  im 

Alter  von  9  Jahren  eine  infractio  antibrachii  dextri  am  unteren 
Drittel  durch  Fall  auf  die  vola  rnanus.  Der  Arm  wurde  3  Wochen 
geschient  und  heilte  mit  erheblicher  Verdickung  und  in  dorsaler 
Winkelstellung.  Patient  hat  noch  längere  Zeit  eine  Mitella  ge- 
tragen und  wurde  täglich  massirt,  die  Beweglichkeit  war  nicht 
unei-heblich  behindert.  Nach  Aussage  der  Mutter  hat  sich  die 
Deformität  mehr  und  mehr  verloren,  so  dass  nach  ca.  2  Jahren 
keinerlei  Unterschied  zwischen  beiden  Armen  bestanden  hat.  Die 
Aufnahme  des  status  konnte  nicht  erfolgen,  da  Patient  a.  92  an 
einer  Meningitis  tuberculosa  gestorben  ist. 

XXXVI.  Fall.  0.  St.  (84.  892)  erlitt  im  Alter  von  IV2 
Jahren  am  24.  V.  85  durch  Fall  auf  die  vola  manus  eine  in- 
fractio antibrachii  dextri  dicht  oberhalb  des  Handgelenks.  Die 
Verletzung  heilte  unter  einem  Contentivverband  innerhalb  14 
Tagen.  Die  Mutter  will  nach  erfolgter  Heilung  an  der  Dorsal- 
s^ite  dicht  oberhalb  des  Handgelenks  eine  bucklige  Auftreibung 
b)inerkt  haben,    welche    allmählich    mit  zunehmender  Functions- 


24 


fähigkeit  des  Armes  verschwunden  ist.  Nnch  Verlauf  von  ca. 
2  .Tahren  soll  von  dem  Bruch  nichts  mehr  nachzuweisen  gewesen 
sein.  Eine  Aufnahme  des  status  praes.  konnte  nicht  erfolgen, 
da  Patient  inzwischen  gestorben  ist. 


Zur  besseren  Uebersicht  der  Fülle  niö;j;e  nachfolgende  Ta- 
belle dienen,  bei  welcher  auf  Alter  'Ics  Patienten,  Art  und  Dauer 
der  Behandlung,  anfängliches  Ergebnis  und  Endergebnis  Rück- 
sicht genommen  ist. 


Fall 

Alter  des 
Patienten 

Art  und  Dauer  d. 
BeliMndlung 

Anfängl.  Ergebn 

Endergebnis 

I. 

IV2    .1. 

Gyps  verband 
4  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickuni;' 

Völlig.  Ausgl.  d. 
Achsenkn.  n.  9  .1. 

IL 

IV2  'T. 

Gypsverband 
5  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Völlig.  Ausgleich, 
nach   9  Jahren 

in. 

IV4  J. 

Schiene 

— 

Norm.  Bef  const. 
nach   14  Jahren 

IV. 

2  .1. 

Papplade 
4  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Voll. Ausgl.  const. 
nach   2  Jahren 

V. 

3  J 

Gypsverband 
3    Wochen 

Heiig.  m.  erheb! 
Achsenknickung 

Norm.  Bef.  const. 
nach  10  J. 

VI. 

3  J. 

Holzschiene 
3  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Norm.  Bef.  const. 
nach   1  5  Jahren 

VII. 

3  J. 

Armschiene 

Heil.  ra.  Verkr. 
des  Unterarms 

Deformit.  ausgegl. 
const.  n.    15  J. 

VIII. 

4  J. 

Gypsverband 
3  Wochen 

Heiig.  m.  erhebl. 
Achsenknickung 

Achsenknickung 

ausgeglich.,  const. 

nach  9  Jahren 

26 


Fall 

Aller   (k's 
Patienten 

Art  und  Dauer  der      .      ~         .    ^^        , 
Behandlung                       "           '^ 

Endcigchnis 

IX. 

4  .1. 

Papplade 
3  Wochen 

Heiig.  m.mässigei' 
Achsenki>i(;kung 

N(»ini:iler  Befund 
n.  2  Jaliren  const. 

X. 

4  .1. 

ohne  Behandl. 

Heiig.  m.   ei'liehl. 
Achsenknickimg 

Vollk.  Ausgleich, 
const.  nach  12  .1. 

XL 

4  .1. 

Handbrett 
3  Wochen 

un!)estimmt 

Norm.  Bef  const. 
nach   12  Jahren 

XII. 

5  J. 

Papplade 
3  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickimg 

Nahezu  viUl.  Aus- 
gleich innr.  COIlSt. 
nach  3  Jiihren 

xni. 

5  .1. 

Papplade 
3— 4  Wochen 

Heilung  m.  unbe- 
stimmt. Deformit. 

Norm.  Bof  cour^t. 
nach  4  Jahi'en 

XIV. 

6  J. 

Armschiene 
4  Wochen 

Achseuknickung 

und  herabgesetzte 

Function 

Ausgleich.  '!cr  nli- 

normen  Ve:h;iltn. 

const.  n.  4  .1. 

XV. 

6  .1. 

Schiene            Hoilunj:!;  mit 
14  Tage        Achsenkiiickung 

Ausgl    d.    Knick, 
const.  n.   2  .1. 

XVI. 

6  J. 

Papplade 
4  Wochen 

nicht  zu  ei'uiitteln 

Norm.  Bef.  const. 
nach   4  Jahren 

XVII. 

6  J 

Armschiene 

Heilnni^  mit  ge-   Normaler  Befund 

i'ingei"  Defonniiät!  const.   n.    12  .1. 

1 

XVIII 

7   J. 

Papplade 
4  Wochen 

,    Noi-maler  Befund 

nicht  zu  ermitteln          ^           i     ^    t 

const.    nach  2  J. 

XIX. 

8  J. 

Gypsverband 

Heilung  erfolgte      Norm.   Befud 
sehr  schnell  u.  gut  const.  nach    ^)  .1. 

XX. 

8  J. 

Gypsverband 
3—4   Wochen 

Heilung  mit 

Achsenknickung 

Vollk.  Ausgleich, 
const.  n.2V2  Jahr. 

26 


Fall 

Alter  des 
Patienten 

An  und  Dauei-  der 
Behandlung 

Anfängl.  Er-gebn. 

Endergebnis 

XXI. 

8  .1. 

Fixatiorisverb. 
3  Wochen 

Heilg.  m.  Achsen- 
knick.    u.    erhebl. 
Al)mag.  d  Armes 

Vollkomm.  Ausgl. 
d.  abn.  Verhältn. 
const.  n.  10  Jahr. 

XXII. 

8  J. 

Papp]ade 
3  Wochen 

Heiig.  m.  Achsen- 

knickungu  Func- 

tionsstörung 

Ausgleichung  der 
Knickung  const. 
nach   11  Jahren 

XXIII 

8  J. 

Arm  schiene 
4  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Ausgl.  d.  Deform, 
constat.  n.   10  J. 

XXIV 

10  J 

Osteoclase 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Nahez.  voll.  Ausgl. 
const.  n.  2  Jahren 

XXV. 

10  .1. 

Armschiene 
5  Wochen 

Heiig.  m.  massiger 
Deformität 

Normaler  Befund 
const.  n.  13  Jahr. 

XXVI 

10  .1. 

Papplade 
4  Wochen 

Heiig.  m.  Achsen- 
knickung 

Normaler  Bc^fund 
const.  n.  4  Jahren 

XXVI] 

[   10  J. 

Armschiene 
3  Wochen 

Achsenknickung 
n.  d.  Extensorens. 

Voll.  Ausgleichg. 
const.  n.  8  Jahi-en 

XXVI] 

[I   12  J. 

Arm  schiene 

nicht  zu  ermitteln 

normaler   Befund 
const.  n.  10  Jahr. 

XXIX 

13  J. 

Pap]jlade 
14  Tage 

Achsenknickung 

und  Funclions- 

störung 

Unvollständ.  Aus- 
gleich, d.  abnorm. 
Verhältn.  const.  n. 
3  J. 

XXX 

13  J. 

Papplade 
3  Wochen 

genaue  Angaben 
fehlen 

Noi-maler  Befund 
const.  nach   4  J. 

XXXI 

IB  .1. 

Gypsverband 
5 — 6    Wochen 

Heilung  m.  Ach- 
senknickung 

Ausgl.  nur  in  ger. 
Gr,  const,  n.  3  J. 

27 


Fall 

Alter  des    Ort  und  Dauer  der 
l'alieiiteii           Behandlung 

AufVmgl.  Ei-gcbii. 

Endergebnis 

XXXII 

33  .1. 

Schieneu.Gyps 
4  Wochen 

Gute  Heilung 
lt.   Anamnese. 

Deformit.  Achsen- 
knickung const  n. 
1  2  Jahren 

XXXIII 

37   .1. 

Arm  schiene 
4  Wochen 

Heilungm.  erheb- 
licher Achsen- 
knickung 

Nur  geringe  Aus- 
gleichung der  De- 
formität innerhalb 
5  .lahren 

XXXIV 

39  J. 

Grjpsverband 
4  Wochen 

Deforme  Heilung, 

genaue  Daten 

fehlen 

Eine  Ausgig.  hat 

nur  wenig  od.  gar 

nicht  stattgefund. 

const.  n.   12  J. 

XXXV 

9  J. 

Armschiene 
3  Wochen 

Heilung  mit 
Achsenknickung 

Soll  sich  nach  ca. 
2  .1.   ausgeglichen 
haben.  Pata.  92  f 

xxx^ 

^I 

IV2.T. 

Fixationsver- 
band  14  Tage 

Heiig.  m.  Achsen- 
knickung, die  sich 
allmählich  verlor. 
hal)en  soll. 

Pat.  t 

Aus  vorstehend  angeführten  Fällen  ergiebt  sich,  dass  eine 
Ausgleichung  der  Deformität  der  mit  Achsenknickung  geheilten 
Vorderarmbrüche  im  ersten  Decennium  des  Lebensalters  unter 
allen  Umständen  und  vollkommen  erfolgt.  Der  Ausgleichungs- 
prozess  scheint  etwa  eine  Zeit  von  3  Jahren  in  Anspruch  zu 
nehmen,  da  nach  Ablauf  dieser  Zeit  keine  Deformität  mehr  nach- 
weisbar ist,  dagegen  finden  sich  vor  Ablauf  dieser  Zeit,  wie  aus 
den  Fällen  XII,  XV  und  XXIV  ersichtlich  ist,  bei  der  Unter- 
suchung noch  mehr  oder  minder  deutlich  ausgeprägte  Residuen 
des  stattgehabten  Traum.ts.  Die  Ausgleichung  ist  im  ersten 
Decennium  eine  vollkommene,    der   beschädigte  Arm  gleicht  als- 


28 


dann  in  seinem  Veihalten  durchaus  dem  anderseitigen  gesunden, 
ohne  dass  auch  nur  die  geringsten  Form-  oder  Längedifferenzen 
aufzufinden  wären.  Von  besonderem  Interesse  ist  der  Fall  X, 
wo  eine  spontan  mit  erheblicher  dorsaler  Achsenknickuni;-  geheilte 
Vorderarmfractur  bei  einem  Mädchen  von  4  Jahren  sich  ausge- 
glichen hat,  ohne  irgendwelche  Spuren  der  früheren  Fractur  zu 
hinterlassen.  Jenseits  des  zehnten,  beziehungsweise  des  zwölften 
Lebensjahres  scheinen  die  Verhältnisse  für  eine  Ausgleichung  der 
Deformität  ungünstiger  zu  liegen,  und  zwar  um  so  mehr,  je  höher 
das  Alter  ist,  wie  sich  das  an  den  Fällen  XXIX,  XXXI — 
XXXIV  darthun  lässt.  Mit  Hintansetzung  des  Falles  XXIX, 
wo  das  verhältnissmässig  jugendliche  Alter  in  Rechnung  zu  ziehen 
ist,  resultiren  hier  mehr  oder  minder  ausgeprägte  Deformitäten, 
in  einem  Fall  sogar  nicht  unerhebliche  Functionsstörungen. 

Aus  all  diesem  ergiebt  sich,  dass  bei  Kindern,  zumal  im 
I.  Decennium  eine  Correction  der  mit  Achsenknickung  geheilten 
Vorderarmbrüche  nicht  erforderlich  ist,  vielmehr  ist  die  Nachbe- 
handlung lediglich  auf  Massage  und  active  oder  passive  Bewegung 
zu  beschränken.  Dagegen  dürfte  man  bei  älteren  Individuen 
eine  völlige  Ausgleichung  der  Deformität  nicht  zu  erwarten  haben, 
und  es  würde  gegebenen  Falls  eine  Correction  der  Schiefstellung 
am  Platze  sein. 


Es  ist  mir  eine  an;i;enehme  Pflicht,  meinem  hochverehrten 
Lehrer,  Herrn  Professor  Petersen,  für  die  Ueberlassung  des 
Materials  und  die  gütige  Unterstützung  bei  der  Arbeit  meinen 
wäimsteii  Dank  auszusprechen. 


Literatur. 


Billroth  und   Lühke,  Deutsche   Chirurgie. 

Gu r  1 1,  Knochenbrüclie. 

Malgaigne,  Traites  des  fractuies  et  des  luxations. 


Vita. 


Ich,  Franz  Joseph  Dörinj^.  Sohn  des  Bahnhofs rostau- 
rateurs  Franz  Döring  und  seiner  Ehefrau  Wilhelmine  Döring 
geb.  Prein,  bin  geboren  am  11.  December  1870  zu  Münster  i.  W.. 
kath.  Konfession.  Den  ersten  Unterricht  erhielt  ich  in  der  Ele- 
mentarschule zu  Hamm;  von  Ostern  1882  bis  Herbst  1890  be- 
suchte ich  die  Gymnasien  zu  Hamm,  Dorsten  und  Münster  i.  W. 
Letzteres  verliess  ich  zu  genanntem  Termin  mit  dem  Zeugniss 
der  Reife,  um  in  Greifswald  Medicin  zu  studiren.  Daselbst  be- 
stand ich  das  tentamen  physicum  am  17.  Juli  1892.  Von  Michaelis 
1892  ab  studirte  ich  in  Kiel.  Hier  bestand  ich  die  ärztliche 
Staatsprüfung  am  25.  Juni  1895  und  das  Examen  rigorosum  am 
16.  JuH  1895. 


^AMPHLET  BINDER 

■  Syrocuse,  N.  Y. 

Slockton,  Colif. 


COLUMBIA  UNIVERSITY  LIBRARIES  (hsl.stxi 

RD  101  D73  C.1 

Ueber  das  Endernebnis  der  mit  Achsenknic 


2002192241